Steckbrief | |
Wurftag: | 30. September 2004 |
Zur Regenbogenbrücke: | 23. Juni 2020 |
HD: | A2 |
CLAD: | frei nach Abstammung |
PRA rcd4: | frei |
von Willebrand Seuche: | frei |
Prüfungen: | JuS, JuSH |
Showtitel: | C.I.E., Dt.CH.(VDH), Dt.J.CH.(VDH), Amsterdam Winner, u.v.m. |
Hundesport: | BH, Obe B, Obe 1, RO B, RO 1, RO S |
Nachkommen: |
|
Faolán war ein ganz besonderer Hund; mein Seelenhund. Er brachte mich dazu Dinge zu sehen, die ich nie zuvor gesehen habe; über Dinge nachzudenken, die mir vorher völlig egal waren. Faolán hat immer sofort gemerkt, wenn es mir seelisch nicht gut ging. Keiner konnte ihn dann von mir wegbekommen. Er setzte sich dann oft zu mir auf die Couch und drückte seinen wunderschönen Kopf ganz fest an meine Brust bis es mir besser ging. Und das tat sooo gut.
Wir haben zusammen sehr viel erlebt. Das Wichtigste dabei war immer: wir erleben es zusammen. Dann war die Welt für uns in Ordnung. Faolán liebte auch unsere Kuschelstunden. Er drückte sich dann immer ganz fest an mich und konnte gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Faolán ist der Grund, aus dem ich den Rot/Weißen verfallen bin, aus dem ich mit dem Hundesport und auch mit Ausstellungen angefangen habe. Ohne Faolán wäre ich nie auf die Idee gekommen Trainerin, geschweige denn Wertungsrichterin zu werden. Wäre Faolán nicht gewesen, hätten wir jetzt nicht noch Ihsai, Fianna und Sorcha bei uns und wir würden auch nicht züchten. Wir würden noch nicht mal in diesem Haus wohnen.
2018 wurden ein Milztumor und ein Tumor in der Blase bei Faolán festgestellt. Eine OP hätte Faolán aber wohl nicht überlebt. 2019 waren weitere 2 Milztumore dazugekommen. Doch selbst das Vestibularsyndrom konnte uns nicht auseinanderreißen und wir erlebten noch 2 wunderbare Jahre zusammen.
Am 20. Juni 2020 konnte Faolán seinen Kopf plötzlich nicht mehr in der Achse zum Körper halten; er hielt ihn immer nach links gebeugt, die Tumore hatten wahrscheinlich gestreut. Das Aufstehen fiel auch immer schwerer, er wirkte oft desorientiert und die Wärme war für Faolán kaum auszuhalten. Nachdem wir 15 Jahre und fast 9 Monate gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind, war es am 23. Juni 2020 dann Zeit Abschied zu nehmen. Der Tierarzt kam und Faolán schlief ganz ruhig in meinen Armen ein.
Es war mit Sicherheit die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt. Doch der Schmerz über diesen gigantischen Verlust ist unerträglich.
Faolán, wir vermissen Dich unendlich. Du fehlst in jeder Sekunde. Egal wo ich hingucke, alles erinnert an Dich. Danke, dass ich Teil Deines Lebens sein durfte.
Jetzt lauf, mein Junge. Lauf über die Felder und Wiesen an der Regenbogenbrücke. Spiel mit all Deinen Freunden und lass Dich von Inge verwöhnen.
Eines Tages, das weiß ich, werden wir uns wiedersehen und zusammen über die Regenbogenbrücke gehen. Dann werde ich endlich wieder komplett sein.
Faolán ist mein erster Hund. Mit ihm habe ich sämtliche Fehler eines Neuhundebesitzers gemacht. Aber durch ihn bin ich nun in der Hundewelt zu Hause. Auf dIe unzähligen Ausstellungen hätte Faolán wohl (wie die meisten Hunde) gut verzichten können. Er wäre mit Sicherheit ein hervorragender Jagdfreund geworden. So hat er im zarten Alter von gerade einmal 6 Monaten die Jugendsuche bestanden. Dafür hatten wir 3 x mit einer Freundin auf einem Feld geübt. Und mit gerade einmal 12 Monaten bestand er ohne viel Training als Suchensieger die Jugendsuche Herbst. Leider hatte ich aber keinen Jagdschein, was die weitere jagdliche Ausbildung kaum möglich machte.
Aber dafür entdeckten wir später den Hundesport für uns. Nachdem wir die Begleithundprüfung bestanden hatten, betrieben wir erst Obedience. Dort starteten wir in den Klassen Beginner und Klasse 1. Doch der verlangte perfekte Gehorsam war nichts für Faolán. Seit 2014 sind wir jetzt im Rally Obedience dabei. Faolán liebt diesen Sport und lief auch schon erfolgreich in der Klasse RO Beginner, RO 1 und zuletzt in der Klasse Senior. Mit 13 Jahren verabschiedete er sich aus dem Hundesport und genießt jetzt sein Rentnerleben in vollen zügen.
Faolán wurde in den Jahren immer mehr zu meinem Seelenhund. Er weiß genau wie es mir geht. Bin ich nicht gut drauf, setzt er sich neben mich (ja, er darf auf's Sofa :) ), legt seinen Vorderlauf um meine Schulter und drückt seinen Kopf gegen meine Brust. Als wolle er sagen: "Wird schon wieder alles gut. Ich bin ja bei Dir!" Aber natürlich machen wir auch noch immer viel Quatsch zusammen. Das liebt er auch als Senior ganz besonders.
Wir haben viele Dinge zusammen erlebt; das hat uns eng zusammengeschweist.